Das ehemalige Landwirtschaftsland in Villarepos hat eine gute geologische Bodenstruktur, die Erde ist ab ca. 300 cm Tiefe sehr lehmhaltig. Auf den Aushub wurde eine 30cm starke Kiesschicht aufgetragen und verdichtet. Direkt darauf wurden die Natursteinblöcke (Kalkstein) aus dem Jura gesetzt, mit einem Mörtel aus zwei Drittel Kalk und einem Drittel Zement verbunden. Als Abschluss wurden 5 cm dicke massive Eichenbretter auf die letzte Steinreihe geschraubt. Auf diese wurden die sechs vorgefertigten Holzbodenelemente mit Strohisolation fixiert.
Im gesamten Fundament wurden keine Armierungen aus Metall und kein Beton verwendet. Die Steine stammen aus dem Raum Basel, das Holz aus der Region. Einzig der Zement und der Kalk im Mörtel kommen etwas weiter her. Die Grauenergie des Fundaments ist somit sehr gering.
Die Strohballen aus bio-Stroh kommen aus dem Val de Ruz im Kanton Neuchâtel. Sie sind kompakter gepresst als für die Landwirtschaft.
Die Strohballen mit einem Mass von 36 x 48 x 100 cm (Breite x Tiefe x Länge) wurde im Boden, in den Aussenwänden und im Dach mit der Tiefe von 48 cm als isolierende Schicht verarbeitet.
Alle Aussenwände bestehen aus natürlichen und nachwachsenden Materialien und sind diffusionsoffen. Unser Haus atmet und kommuniziert mit der Aussenwelt.
Die eigentliche Holzwand der Ständerkonstruktion ist in
Diagonallattung angefertigt und trägt die gesamte Konstruktion. Auf
der Innenseite sind Unterteilungen von ca. 95 cm Abstand angebracht.
In diese werden die kleinen Bio-Weizenstrohballen gestopft. Um eine möglichst
einheitliche und dichte Isolation zu bekommen, werden die ganzen
Ballen samt der Schnüre mit Holzhammer und einem Wagenheber in die
Holzabteile eingebracht. Die kleineren Abteile werden mit
Strohschichten von geöffneten Ballen isoliert, Ecken und Löcher
werden von Hand nachgestopft. Die kleinen Öffnungen und Ritzen
werden mit Schafwolle gestopft. Einmal alles gestopft, werden die Schnüre
aufgeschnitten und die Strohwände mit einer Heckenschere gerade
geschnitten.
Stampflehm ist gestampfte Erde. Unsere beiden Stampflehmwände wiegen zusammen 25 Tonnen. Stampflehmwände sind hart wie Beton, wenn sie einmal ausgetrocknet sind.
Für den Bau einer Stampflehm wird geschalt wie für Beton. Erde eingefüllt und mit Pressluft-Stampfern gestampft. Ein halber Meter eingefüllte Erde ergibt eine gestampfte Schicht von ungefähr 8 bis 10 cm. Das Einfüllen und Stampfen in Schichten ergibt die typischen Zeichnungen der Stampflehmwand. Auf Wunsch kann farbiger Sand, gröbere Steine oder eben Strohhäcksel am Rand der Schalung eingefüllt werden.
Die Innenwände sind aus Holz, 15-18 cm dick, und mit einem Jute-Hanf-Gemisch isoliert. Aussen
und Innenwände werden innen mit Schilfmatten überzogen, die erste
Armierung, damit der Lehmunterputz hält. Eine erste Lehmschicht wird
aufgespritzt und geplättet. Nach einigen Tagen Antrockungszeit wird
eine zweite Schicht aufgespritzt. Darauf wird Jute gelegt, als zweite
Armierung, darauf folgt die dritte grobe Lehmputzschicht. Bevor der farbige
Feinputz aufgetragen werden kann, müssen die 70% Luftfeuchtigkeit
auf 40- 50% heruntergebracht werden. In den Wohnräumen wird Lehm-Feinputz aufgetragen, in den Badezimmern Kalkfeinputz. Hinter den Wasserstellen werden die Putze mit Seife behandelt, um sie wasserabweisend zu machen.
Tadelakt ist ein marokkanischer Kalkputz, der mit Seife verdichtet und somit wasserabstossend wird. Gleichzeitig lässt er jedoch die Wand atmen. Alle unsere Duschwände wurden mit diesem speziellen Kalkputz verputzt. Die Seife, gelöst und verdünnt in Wasser, wird aufgetragen und mit einem flachen Stein eingerieben. Dieser Vorgang wird 4-5 mal wiederholt, bis die oberen Kalkputzschichten so verdichtet sind, dass sie wasserabstossend sind. Tadelakt kann beliebig mit Kalkfarben eingefärbt werden.